Grubenunglück auf Zeche Emil-Emscher vor 50 Jahren am 2.10.1969

Genau vor 50 Jahren stockte den Kumpels auf dem Verbundbergwerk „Emil-Emscher” in Altenessen der Atem. Gegen 9.20 Uhr kam es dort zu einem der schwersten Bergbauunglücke der Essener Stadtgeschichte.

Neun Bergleute der 18 Mann Frühschicht dieses Flözes waren von herabstürzenden Gesteinsmassen auf der 7. Sohle in rund 650 Metern Tiefe eingeschlossen worden. Es gab einen sogenannten Streb- und Streckenbruch in einem Abbaubetrieb des Flözes Röttgersbank auf einer Länge von 47 Metern.

Schon kurz nach 10 Uhr wurde die Suche nach den Verunglückten aufgenommen. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten waren ein schwieriges Unterfangen, da es sich um einen 110 m langen steilen Streb handelte. Mit Ruf- und Klopfzeichen, über die in den Streb führenden Rohre, versuchten die Retter die Eingeschlossenen zunächst akustisch zu erreichen. Aber erst gegen 17.45 Uhr gab es über eine kleine Wasserleitung ein erstes Lebenszeichen eines Teils der verschütteten Kumpel.

In der folgenden Nacht gelang es dann, den Eingeschlossenen durch das dünne Rohr gesüßten Tee zukommen zu lassen. Fieberhaft versuchte ein 30-köpfiges Rettungsteam, sich durchzugraben und die Bergleute mit einer so genannten „Dahlbuschbombe” zu erreichen. Zunächst gelang es aber nur, den Männern feste Nahrung durch Versorgungsbohrungen herunterzulassen. Aber nachfallendes Gebirge machte auch diese Hilfsaktionen zunichte.

Der sprichwörtliche Durchbruch ließ aber noch bis zum dritten Tag nach dem Unglück auf sich warten: Am 5. Oktober 1969 waren die buddelnden Helfer erfolgreich, konnten aber leider nur fünf der Eingeschlossenen retten. Die anderen vier Vermissten, von denen der Letzte erst am 12. November, also sechs Wochen nach dem Bergbruch, konnten nur noch tot geborgen werden.

Vier Jahre wurde noch weiter Kohle gefördert, bis für das Verbundbergwerk „Emil-Emscher” am 15. Dezember 1973 endgültig „Schicht im Schacht“ war und damit auch die Bergbaugeschichte in Altenessen.

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